Mit knapp 4 Euro pro Test verdiente sich Siemens bis jetzt ein goldenes Näschen an den Coronatestungen vieler weiterführenden Schulen Deutschlands. Jetzt ist damit Schluss, denn das Land entscheidet sich nun für günstigere Tests.
Seid ihr überrascht, wenn ich euch sage, dass die Sparmaßnahme leider doch nicht so klug und simpel ist, wie sie scheint?
Testkits gibt es mittlerweile in allen Farben, Formen und Größen – vom Einzeltest bis zur großen Box. Bis vor kurzem erhielten Schulen besagte Boxen mit Material für 20 Tests, 1 – 2 Boxen versorgten somit eine Klasse. Alles soweit fein.
Und jap, jetzt gibt es auf einmal für jeden Schüler einen Einzeltest, in einer einzelnen Box. Ernsthaft?
Der etwas niedrigere Preis rechtfertigt also einen Haufen an Verpackungsmüll, aufzufinden in Gestalt von Papierboxen, Papieranleitungen (die nebenbei bemerkt gänzlich unnötig sind) und in Form verschiedener Plastikteile.
Das ist für mich aus Gründen des Umweltschutzes und auch des Platzmanagements unbegreiflich. Und vor dem Hintergrund, dass die Tests aktuell dreimal pro Woche durchgeführt werden noch absurder!
Liebe Regierung und lieber Ministerpräsident Hendrik Wüst, dieses aktuelle Beispiel zeigt im kleinen Maße was passiert, wenn Profit über unseren Planeten gestellt wird. Bitte überdenkt eure Entscheidung.
Bleibt gesund und munter, euer FantasyZockt.
Hinweise und Quellen:
Dieser Artikel beruht auf eigenen Erfahrungen mit Coronatests an einer weiterführenden Schule in NRW und einem Hintergrundgespräch mit Lehrern eines Düsseldorfer Gymnasiums.
Um den Preis des Siemens Healthcare Covid-19 Tests zu bestimmen, wurde Idealo.de als Preisvergleich benutzt. Der letzte Zugriff auf die Quelle erfolgte am 15.2.2022.
Um den Preis des Anbio Covid-19 Tests zu bestimmen, wurde Idealo.de als Preisvergleich benutzt. Der letzte Zugriff auf die Quelle erfolgte am 15.2.2022.
Liebe Lesende dieser Website, today möchte ich euch auf eine kleine Reise nach Lützerath mitnehmen. Das immer weiter schrumpfende Dorf liegt in Realität und im übertragenden Sinne an einer besonderen Grenze:
An der Grenze des Tagebaus Garzweiler II, der sich auf der Suche nach Kohle über 66 Quadratkilometer durch die Landschaft zieht und an der Grenze des 1,5 Grad Ziels. Wie Letzteres gemeint ist? Das lasse ich am besten das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung erklären.
1,5 Grad endlich mal sichtbar // FantasyWebsite
Wäre Lützerath weg, könnten sich die Bagger des Kohlekonzerns [RWE] kilometerweit in die Landschaft graben […]. Für die voranschreitende Erderhitzung ist dieses Vorhaben ein Debakel: Wird die Kohle unter den Garzweiler-Dörfern verbrannt, sind die Pariser Klimaziele für Deutschland nicht einzuhalten.
Zurecht protestieren momentan viele Aktivist:innen unterschiedlicher Bewegungen, wie AlleDörferBleiben und FridaysForFuture, in Lützerath und bauen in einem nahgelegenen Waldstückchen eine regelrechte Baumhausstadt auf!
Wenn ihr könnt, fahrt selber nach Lützerath und macht euch ein Bild von Klimakatastrophe direkt vor der Haustür!
Aber alle, die es nicht schaffen, vor Ort zu sein, dürfen sich jetzt zurücklehnen und meine kleine Tour durch Lützerath erleben!
Wie gemacht für ein Profilbild! // FantasyWebsite
Eine Reihe parkender Autos zieht sich an der Straßenseite entlang, als wir nach Lützerath hereinfahren. Das Dorf ist der letzte Ort an dieser Straße, wie ein Kopfbahnhof. In diesem stehen nur wenige Häuser. Einer der letzten Anwohner ist der Bauer Eckardt Heukamp. Er hat mutigerweise gegen RWE geklagt, damit sein Bauernhof und somit auch Lützerath bleibt. Unterstützt wird sein kostspieliges Vorhaben durch Spenden. Sein Grundstück liegt direkt am Ortseingang.
Lützerath l e b t ! // FantasyWebsite
Neben Eckardts Bauernhof konnten mein Vater und ich zwei weitere bewohnte Häuser erspähen. Der Rest ist verfallen, von Sicherheitspersonal bewacht oder schon dem Erdboden gleich. Bunte Plakate bewahren den Ort trotz all dem vor der Trostlosigkeit!
Lützerath l a c h t ! // FantasyWebsite
Das Highlight des Ortes ist aber die Mahnwache und der Baumhauswald der Aktivist:innen! Während bei meinem ersten Besuch im Winter letzten Jahres nur ein kleiner Campingwagen zur Stelle war, füllen nun mehrere Zelte und Wagen den Asphalt. Sie dienen als Kundgebungspunkt von Demos, Mahnwache für die Umwelt und Treffpunkt für Engagierte und Interessierte. Auch hier sind viele Plakate zu entdecken.
Das Ambiente wird zusätzlich sehr durch einen Schaufelradbagger und Arbeiter vom Werkschutz aufgewertet, die etwa 100 Meter hinter der Straße Position bezogen haben. Die Klimaschützer:innen lassen sich davon jedoch nicht einschüchtern und bauen mit Tatkraft ein Camp im Wäldchen „Lützi“ auf…
Ein Blick ins Ungewisse // FantasyWebsite, Emoji (zum Schutz von Personen): Zottel.
Der neue „Hambi“?
Hoch oben 👍🏻 // FantasyWebsite
Ein beeindruckendes Feeling, wie in einem Feriencamp wird spürbar, sobald mensch den Wald betritt. Hier herrscht klare Strukturierung: Aufgabentafeln, Infozelt, Holzbuden und Klomeile laden zum Bleiben ein. Damit ist klar, hier geht es nicht um Ferienspaß. Es ist stark, mit wie viel Elan sich einige Leute hier einsetzen. Zum Abschluss meines Besuchs möchte ich deshalb Respekt und Liebe dalassen ❤️.
Danke fürs Gedanken machen und Lesen dieses Beitrags. Gerne könnt ihr eure Gedanken in den Kommentaren teilen!
Wenn ihr denn Aktivist:innen in Lützerath mehr als bloßen Respekt zollen wollt, schaut mal weiter unten nach! Bye.
Quellen:
In diesem Beitrag finden sich öfters schwarz unterstrichene Wörter. Diese Links führen zu den exakten Quellen. Folgende Dokumente haben mir besonders geholfen:
Danke an all die Journalist:innen und Aktivist:innen, ohne ihre Arbeit wäre ich aufgeschmissen 🙏.
Unterstützt den Bauer Eckardt:
Mehr als nur Worte? AlleDörferBleiben ruft zu einer Spendenaktion für Bauer Eckardt auf! Der gute Mann hat 90.000 Euro Gerichtskosten, bei seinen Prozessen gegen RWEs Enteignung. Spende auch DU an: Umwelt-Treuhandfonds IBAN: DE14200505501501679672 Betreff: Juristische Auseinandersetzung
❗️Wichtig: Die Spendenaktion wird von AlleDörferBleiben (https://www.alle-doerfer-bleiben.de/aktionen/) angeboten. Ich habe keinen Einfluss auf die Aktion und keinen Kontakt zu den Betreibern. Deshalb kann ich nicht für eure Spenden gewährleisten. Teilnahme auf eigene Gefahr & Kosten! Bitte beachtet geltendes Recht.